Lehmbau
Vorteile des Lehms
Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit:
Lehm kann relativ schnell Luftfeuchtigkeit aufnehmen und diese bei Bedarf wieder abgeben. Dadurch reguliert er die Feuchtigkeit der Raumluft und trägt somit zu einem gesunden Wohnklima bei.Lehm speichert Wärme:
Durch seine Masse kann Lehm wie kaum ein anderer Putz Wärme speichern und kann somit zur Energieeinsparung u.a. durch passive Sonnenenergienutzung beitragen.Daher ist Lehm auch der ideale Putz für Decken- oder Wandheizungen.
Lehm bindet Schadstoffe:
Tonminerale haben die Fähigkeit, Fremd- bzw. Schadstoffe zu binden. Ebenso bindet er Gerüche z.B. Rauch oder Gerüche vom KochenLehm konserviert Holz:
Bedingt durch die geringe Gleichgewichtsfeuchte von Lehm werden Holz und andere organische Stoffe, die von Lehm umgeben sind, entfeuchtet bzw. trocken gehalten.Lehmbau ist ökologisch:
Lehm ist DER ökologische Baustoff überhaupt. Lehmbaustoffe werden in heimischen Lagern und Produktionsstätten gesammelt, abgebaut und hergestellt. Für kaum ein anderes Baumaterial wird so wenig Energie aufgewendet. Zudem ist Lehm zu 100% recyclebar, das cradle-to-cradle-Prinzip kann bei kaum einem Baustoff so einfach erfüllt werden.
Lehm schirmt hochfrequente Strahlung ab:
Während übliche Dachdeckungen aus Ton- oder Betondachziegeln nur eine minimale Dämpfung ergeben, dämpfen 24 cm dicke Lehmsteingewölbe diese Strahlung zu 99,9% ab.
Lehmputz
Lehmputz wird mehrlagig verarbeitet, in der Regel in 2-3 Lagen. Eine Schichtdicke von insgesamt 2 cm gilt als ideal. Als Untergrund eignet sich Ziegelmauerwerk, Vollholzwände oder Fachwerk. Bei Holzwänden muss ein Putzträger in Form von Schilfrohrmatten aufgebracht werden, auf Ziegel kann der Lehmputz direkt aufgetragen werden.
Die Endbeschichtung wird meistens mit einem farbigen Lehm-Oberputz ausgeführt, wie z.B. Yosima der Firma Claytec. Diese bestehen aus farbigen Lehmen und farbigen Sanden und müssen nicht mehr gestrichen werden. Naturtöne von weiß über gelb bis hin zu anthrazit geben Ihrem Zuhause eine individuelle Gestaltungsmöglichkeit.
Die Oberfläche kann geglättet, fein gefilzt oder auch stark strukturiert ausgeführt werden. Auch bieten sich Gestaltungsmöglichkeiten durch Zuschlagstoffe aus Glimmer, Stroh und Gräsern.
Natürlich ist es möglich auch nur einen Lehmoberputz auf bestehenden Altputz oder Trockenbauplatten aufzubringen.
Lehmbauplatten
Ökologischer Trockenbau ist im Trend:
Neben dem gesundheitsförderlichen Raumklima erzielt man durch das hohe Gewicht des Lehms einen für Trockenbauten überdurchschnittlich guten Schallschutz und gute Wärmespeicherfähigkeit sowie einen guten sommerlichen Hitzeschutz.
Lehmbauplatten können auf Trockenbaukonstruktionen oder auf Vollholzwände, an Dachschrägen oder Wänden angebracht werden.
Ihr Vorteil gegenüber dem Lehmputz ist die leichte Handhabung. Zudem wird kaum Feuchtigkeit in den Bau gebracht und damit entfallen aufwendige Trocknungszeiten.
Die Lehmbauplatten können auch in Bädern, Küchen und privaten Feuchträumen verwendet werden, sind aber nicht für den direkten Spritzwasserbereich und zum Befliesen geeignet.
Lehm im Fachwerk
Ein weiterer großer Einsatzbereich des Lehms sind Fachwerkausfachungen. Hier kann der Lehm als Lehmziegel in den Gefachen gemauert werden oder auch als Stroh-Lehm-Mischungen auf Flechtwerk und Staken aufgebracht werden.
Auf Lehmziegeln kann sowohl ein Lehmputz als auch ein Kalkputz (z.B. im Außenbereich) aufgebracht werden oder sie können als Sichtmauerwerk ein besonderes Highlight schaffen.
Wandflächenheizungen
Durch seine hohe Masse ist Lehm der perfekte Putz für Wand- oder Deckenheizungen.
Bei herkömmlichen Heizkörpern zirkuliert die Luft und wirbelt Partikel, wie z.B. Hausstaub und Milben auf. Die aufsteigende Luft sorgt dabei für einen warmen Kopf und kalte Füße. Bei Wandheizungssystemen wird die Strahlungswärme gleichmäßig über die gesamte Lehmfläche abgegeben, was vom menschlichen Körper als besonders wohltuend und behaglich empfunden wird. Die Raumluft bleibt dabei weitestgehend verwirbelungsfrei.
Wandheizungen sind dank niedriger Systemtemperatur sehr energieeffizient. Zudem wird durch die Strahlungswärme das behagliche Wärmegefühl schon bei 2-3 Grad weniger Raumtemperatur erreicht, als es bei herkömmlichen Heizkörpern der Fall ist.
Flächenheizungen können im Sommer auch als Kühlung verwendet werden.